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Leidenschaft für alte Bücher

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Maria Solovey arbeitet in der Kantonsbibliothek Thurgau als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Historische Bestände und Sammlungen.

In den Bibliotheksberuf kommt man neben den klassischen Ausbildungen - der Lehre als Fachfrau/Fachmann Information und Dokumentation oder dem Studium der Informationswissenschaften an der Fachhochschule - auch als Quereinsteiger.

Die 26-jährige Maria Solovey hat sich während Ihrem Geschichtsstudium entschieden, diesen Weg einzuschlagen. Über ein Praktikum kam die 26-Jährige in die Kantonsbibliothek und ist heute wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Historische Bestände und Sammlungen. In dieser Funktion erschliesst sie die Handschriften aus den ehemaligen Klosterbibliotheken, koordiniert Restaurierungs- und Digitalisierungsprojekte und betreut die Fachbereiche Geschichte und Sozialwissenschaften sowie die Social Media-Kanäle der Bibliothek.

Die junge Historikerin wollte ursprünglich einmal Floristin werden, entschied sich dann aber doch fürs Gymnasium und entdeckte im Rahmen ihrer Maturaarbeit zur Perestroika ihre Begeisterung für die Geschichtswissenschaft. Mit der Idee, später einmal Kantilehrerin zu werden, schrieb sie sich an der Universität Fribourg für das Studium der Geschichte und der Germanistik ein. Durch ihren dortigen Mediävistik-Professor Dr. Christoph Flüeler erhielt Maria Solovey eine Anstellung bei e-codices, der virtuellen Handschriftenbibliothek der Schweiz. Der Zufall wollte es, dass sie parallel zu einer Germanistik-Arbeit über Psalterien zum ersten Mal selbst eine Handschrift katalogisieren durfte: das Fragment eines Psalters aus dem Gemeindearchiv ihres Heimatortes Urnäsch. Spätestens im anschliessenden Praktikum in der Stiftsbibliothek St. Gallen, der ältesten Bibliothek der Schweiz, wurde Maria Solovey klar, dass sie ihre Leidenschaft für alte Bücher zum Beruf machen wollte.

Noch vor Studienabschluss bewarb sie sich für ein Praktikum in der Kantonsbibliothek Thurgau, wo sie ihre bibliothekarischen Grundkenntnisse vertiefte und ihr fundiertes Wissen im Bereich der Mediävistik und der Handschriftenkunde einbringen konnte. Seit Abschluss des Praktikums arbeitet Maria Solovey als wissenschaftliche Mitarbeiterin und verfasste parallel dazu ihre Masterarbeit über den Kartäusermönch Heinrich Murer und die Kartause Ittingen im konfessionellen Zeitalter, die sie im vergangenen Frühjahr erfolgreich abschloss.

Als nächster Schritt steht nun die bibliothekarische Ausbildung an. Im Herbst 2019 wird die frischgebackene Historikerin an der Universität Zürich den zweijährigen Weiterbildungsstudiengang in Bibliotheks- und Informationswissenschaft beginnen. Dieser qualifiziert sie für leitende Tätigkeiten in wissenschaftlichen Bibliotheken oder Archiven. Wo dies einmal sein wird, ist noch offen. Der beruflich grösste Traum wäre für Maria Solovey aber eine Anstellung in der Stiftsbibliothek St. Gallen, wo sie ihr erstes Praktikum absolviert hat.
 

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Maria Solovey

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